Long Night of  the Science

Was macht krank, was gesund?

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vom MDC sind an der NAKO-Gesundheitsstudie seit 2014 beteiligt und haben mehr als 8.000 Menschen untersucht.

Viele Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Krebs, Demenz oder Diabetes, andere bleiben verschont oder sind erst im hohen Alter davon betroffen. Doch welche Faktoren tragen dazu bei, ob und wann ein in Deutschland lebender Mensch krank wird? Um diese Frage geht es bei der NAKO-Gesundheitsstudie.

Vorsorge für Volkskrankheiten

NAKO steht für Nationale Kohorte. Mit Kohorte ist eine größere Gruppe von Menschen gemeint, die über einen längeren Zeitraum beobachtet wird. Verschiedene Einrichtungen, darunter das MDC, initiierten die Studie, um Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Volkskrankheiten zu verbessern. Die Studie läuft seit 2014. Dabei werden bundesweit Daten von insgesamt 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erhoben, 10.000 davon am MDC.

Komplexe Untersuchungen

Bei allen Teilnehmenden wird eine Vielzahl von Untersuchungen durchgeführt. Sie werden zum Beispiel nach ihren Lebensgewohnheiten gefragt, es folgen Konzentrations- und Gedächtnistests und außerdem werden Daten wie Körpergewicht und Taillenumfang erhoben. Biologische Proben, etwa aus Urin und Speichel, die für Forschungsprojekte aufbewahrt werden, ergänzen das Bild. Die Teilnehmenden werden 20 bis 30 Jahre beobachtet und im Abstand einiger Jahre immer wieder erneut untersucht. Dabei geht es unter anderem um die Frage, welche Krankheiten in der Zwischenzeit aufgetreten sind.

Ein Teil der Probandinnen und Probanden – bundesweit insgesamt 30.000 – wird außerdem per Magnetresonanztomografie (MRT) gescannt. „Diese Ganzkörperuntersuchung ist eine wesentliche Komponente der NAKO-Gesundheitsstudie. Denn wir können später untersuchen, ob MRT-Ergebnisse, deren gesundheitliche Relevanz wir heute noch nicht einschätzen können, mit dem Auftreten von Krankheiten verbunden sind“, sagt Professor Tobias Pischon. Er leitet das Studienzentrum am MDC sowie die Arbeitsgruppe „Molekulare Epidemiologie“.

Erste Ergebnisse

Aktuell läuft noch die erste Phase der Studie, in der die Basisdaten aller Teilnehmenden erhoben werden. Sie dauert insgesamt fünf Jahre und endet 2019; im Anschluss erfolgen die ersten wissenschaftlichen Auswertungen. „Das sind vorrangig Querschnittsanalysen, die Aufschlüsse über den Status quo geben“, sagt Pischon.

Er und seine Kolleginnen und Kollegen beginnen gerade, mit den Daten der ersten 100.000 Teilnehmenden wissenschaftliche Analysen durchzuführen. „Langfristig besonders interessant sind die Längsschnittanalysen. Sie können beginnen, wenn wir von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer Änderungen im Gesundheitszustand erhoben haben. Diese Informationen können dann mit den Daten der Basisuntersuchung in Verbindung gebracht werden“, berichtet Pischon. „Daraus wiederum können wichtige Schlüsse über mögliche Risikofaktoren für das Auftreten von Krankheiten gezogen werden.“

Führung

Die Führung „Was hält gesund, was macht krank?“ im MRT-Studienzentrum des MDC gibt einen Einblick in die vielfältigen Untersuchungsmethoden der NAKO.

17, 18.30 und 20 Uhr
Treffpunkt jeweils im Foyer des MDC.C.